... das kann man diesmal durchaus wörtlich nehmen.
Ein Reisetagebuch vom Juli 2019
Unsere Rundreise durch diese wunderbare Region Frankreichs traf leider zusammen mit einer der größten Hitzewellen des Jahres 2019. Bis zu 42 Grad im Schatten! Wie uns Einheimische wiederholt bestätigten, sind solche Temperaturen auch für das Périgord „extraordinaire“, also nicht vorhersehbar.
Die Gruppe nahm es aber sportlich und für das Wetter kann sowieso niemand etwas. Ein klimatisierter Bus und genügend Getränke stellten da eine nicht unerhebliche Erleichterung dar.
Viel Spaß beim Lesen!
Mit herzlichen Grüßen
Gottfried März
1. Tag
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Die erste Etappe führt uns von Regensburg nach Beaune und ist ca. 750 km lang. Das hört sich mächtiger an, als es ist. Der spärliche Verkehr am Sonntag und Busfahrer Wolfgang Faerber sorgen trotz ca. 9 Std. Fahrzeit für entspannte Atmosphäre. Nach Bezug des Hotels lassen wir uns von Stadtführerin „Claudia“ die Innenstadt zeigen, besuchen das berühmte Hôtel-Dieu-Hospiz ( = Herberge Gottes – ein Meilenstein der Krankenpflege aus der frühen Neuzeit) und lassen den Abend gemütlich in einem Restaurant ausklingen.
2. Tag
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Heute stehen ca. 500 km bis Cahors an, wo zwei Übernachtungen eingeplant sind. Unterwegs machen wir Halt in Collonges-la-Rouge, einem aus roten Backsteinen gebauten historischen Dorf. Die 36 Grad, die uns beim Aussteigen aus dem Bus entgegen schlagen, sind schon ein Vorgeschmack auf den Rest der Woche, aber wir trinken einfach etwas mehr und bewegen uns dafür etwas langsamer. Eine gute Taktik. Im klimatisierten Hotel in Cahors treffen wir unsere reizende Reiseleiterin Elodie und beschließen den Tag mit einem köstlichen Abendessen auf der Terrasse eines Restaurants in der Innenstadt.
3. Tag
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Nach einer – dank Klimaanlage – angenehmen Nacht entfaltet die Sahara-Hitzepeitsche im Laufe des Vormittags schon ihre schweißtreibende Wirkung. Nach der Führung durch Cahors erreichen wir am Mittag Saint-Cirq-Lapopie, vor Jahren einmal zum schönsten Dorf Frankreichs gekürt. Zu Recht, wie wir sehen. Weiter geht es zu der Tropfsteinhöhle von Pêche Merle, die nicht nur wegen der berühmten Höhlenmalereien eine willkommene Abwechslung ist, sondern auch wegen der im Inneren herrschenden Temperatur von 13 Grad. Man möchte durchaus länger bleiben.
4. Tag
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Heute ist mit bis zu 42 Grad der Höhepunkt der Hitzeschlacht angesagt. Da kommt der erste Programmpunkt gerade recht. Die Höhlen von Padirac. Bei wiederum angenehmen 13 Grad fahren wir mit Booten auf einem unterirdischen Fluß und staunen über die zweitgrößte Höhle Europas, deren größter Teil zurecht „Kathedrale“ genannt wird. Der Wallfahrtsort Rocamadour fordert die körpereigene Temperaturregelung schon um einiges mehr. Zum Glück kann man immer wieder das Innere einer Kirche oder Kapelle aufsuchen, um der fast schon grotesken Hitze aus dem Weg zu gehen. Mit voll aufgedrehter Klimaanlage geht es am frühen Abend nach Les Eyzies de Tayac, wo wir für 3 Tage ein neues Hotel mit Pool beziehen.
5. Tag
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Volles Programm heute. Erst steht Castelnaud-la-Chapelle an, das mit Burg und Museum beeindruckt. Danach das Schloss von Millandes mit seinem prächtigen Park, bekannt v.a. durch Josephine Baker, die es zu Lebzeiten bewohnt hat. Nach der Mittagspause fahren wir mit dem Boot auf der Dordogne und beschließen den Tag in den prächtigen Gärten von Marqueyssac. Ein großes Lob gebührt unserer Gruppe, die trotz erneuter 42 Grad weder die gute Laune noch das Interesse verliert. Dafür geht’s etwas früher zurück zum Hotel und so schnell wie möglich in den kühlen Pool (kühl? Na ja …).
6. Tag
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Der Wettergott hat ein Einsehen. Ein heftiger Wind in der Nacht hat es schon angedeutet und der Morgen ist tatsächlich erheblich kühler als an den Tagen zuvor. Wir merken das bei der Stadtführung in Sarlat. Plötzlich ist es im Inneren der Kathedrale wärmer als draußen. Also schnell wieder raus. Pünktlich zum Treffpunkt am Bus dann öffnet der Himmel seine Schleusen und so richtig trocken bleibt keiner. Das stört aber niemanden wirklich. Am Nachmittag besuchen wir noch die Höhlen von Lascaux, die mit ihren Malereien zum UNESCO Weltkulturerbe gehören.
7. Tag
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Wir verlassen Les Eyzies de Tayac in Richtung Châlon-sur-Saône, wo die letzte Übernachtung der Rundreise eingeplant ist. Auf dem Weg dorthin würden wir gerne noch den Puy de Dôme besuchen, einen erloschenen Vulkan, auf dessen Gipfel eine Zahnradbahn führt. Das Wetter präsentiert uns allerdings ein anderes Extrem. Sintflutartige Regenfälle wechseln sich ab mit trockenen Abschnitten. Es geht hin und her. Fahren wir rauf oder nicht? Bei Ankunft am Puy de Dôme ist es trocken und wir fahren hoch. Kaum oben, fängt es an zu kübeln und hört nicht mehr auf. Statt Fernsicht gibt es eben ein Mittagessen in 1.465 Meter Höhe. Auch nicht schlecht.
8. Tag
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Kurz erzählt: Rückfahrt nach Regensburg. Ein paar Staus verzögern das zwar etwas aber wir kommen im Großen und Ganzen gut durch. Ende einer gelungenen Reise!
Fazit
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Trotz der teilweise extremen Bedingungen fanden Programmgestaltung und Reiseablauf eine breite Zustimmung, was uns natürlich sehr freut. Bleibt nur noch festzustellen, daß wir wahrscheinlich noch nie in so einem schweren Bus unterwegs waren, da Fahrer Wolfgang Faerber in weiser Voraussicht den übrig gebliebenen Stauraum seines Busses bis auf den letzten Quadratzentimeter mit Getränken gefüllt hatte. Niemand ist also verdurstet.