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Tagebuch einer Rundreise durch die Normandie

“... schön, daß Du mitfährst”, freute sich meine geschätzte Schwester Brigitte Matok, die bei dieser Reise gleichzeitig als Reisebegleitung dabei war.

“Schreib doch dann Du gleich mal das Reisetagebuch ...”

... damit war meine Hoffnung, die Reise überwiegend schlafend auf der hinteren Sitzbank zu verbringen und mich zwischendurch mit ein paar Video-und Fotoaufnahmen wichtig zu machen, jäh vernichtet. Also doch arbeiten für’s Geld. Skandal!

Flugs nochmal das Reiseprogramm studiert. Aha - Busreise, 8 Tage, über 3.000 km ab und bis Regensburg. Sportlich! Aber ein super Bus, klasse Hotels und interessante Ziele. Ich bin gespannt!

Viel Spaß beim Lesen!
Mit herzlichen Grüßen
Gottfried März

bus_abfahrt
taittinger
champagner_kellerei

1. Tag
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Es regnet und ca. 700 km liegen vor uns. Ziel ist Reims. Die Fahrt läuft erstaunlich gut, ohne Stau und das Wetter klart auf. Brigitte Matok lässt keinen Zweifel aufkommen, dass sie gewillt ist, den Zeitplan einzuhalten ( „Wir machen jetzt 42 min. Mittagspause“ ). In Reims sind wir von der imposanten Kathedrale schwer beeindruckt. Nach Champagnerverkostung beziehen wir unser erstes Hotel und genießen bei 25 Grad die abendliche Atmosphäre einer pulsierenden Stadt. So kann’s weiter gehen. 

2. Tag
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Wir streifen die Randbezirke von Paris und fahren nördlich nach Giverny. Ziel dort sind die Gärten von Claude Monet. Blumen, Pflanzen, Teiche und Menschen ohne Ende. Eine gute Stunde später treffen wir in Rouen Elise, unsere reizende Reiseleiterin für die nächsten Tage. Nach der Begrüßung zeigt sie uns bei einer ersten Stadtführung die schönsten Plätze der Hauptstadt der Normandie. Beim Abendessen erleben wir, wie man Käse, Äpfel und eine würzige Soße zu einem vorzüglichen Hors d’Oeuvre kombinieren kann

reims_kathedrale
haus_garten
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3. Tag
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Bei der Besichtigung einer Likördestillerie in Fécamp werden wir mit einem Trunk beglückt, der von den Erzeugern als „Lebenselixir“ bezeichnet wird. Köstlich! Tatsächlich steigen wir alle stark verjüngt wieder in den Bus. Außer Wolfgang, unserem Fahrer. Der durfte nichts trinken und sieht deshalb immer noch gleich alt aus. Bei den Kreideklippen im Seebad Étretat und im Hafenstädtchen Honfleur sind wir entzückt aber nicht ganz allein. Halb Restfrankreich ist auch schon da. Da ist die Ankunft im wunderschön gelegenen Hotel Les Jardins de Deauville ein willkommener Kontrast. 

4. Tag
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Ein Genusstag. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Gärten des „Pays d’Auge“, wo wir die klare Luft und die wunderbaren Anpflanzungen genießen können. In der wunderschön gelegenen Calvados Brennerei Château du Breuil erfahren wir einiges über dessen Herstellung und dürfen auch probieren. Die Verkostung mit diversen Käsesorten, gepaart mit Cidre und Apfelkuchen, stärkt uns für den Rest des Tages. Etwas Freizeit gibt es noch im mondänen Seebad Deauville, an dessen riesigem Sandstrand sich sogar ein paar tausend Menschen einfach so verlieren ... wir uns Gott sei Dank nicht!

reisegruppe_strand
reisegruppe_calvados
kreideklippen

5. Tag
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Heute müssen wir auf unsere Reiseleiterin Elise verzichten, da die Agentur für diesen Tag ihren Kollegen Dirk eingeplant hat. Warum, konnte uns keiner erklären. Nun – Dirk hat uns jedenfalls nicht enttäuscht – er ist nämlich gar nicht erst aufgetaucht. Eine mehr als irritierte Brigitte Matok („das war dreifach bestätigt!“) übernimmt für diesen Tag kurzerhand selbst die Reiseleitung. Nun zahlt es sich aus, dass sie die ganze Tour schon vorab getestet hat, denn sie führt uns sicher zu den Landungsküsten, zum „Teppich von Bayeux“, nach Caen und schließlich nach Saint Malo. Alle sind hoch zufrieden! 

6. Tag
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Elise ist wieder da! Freude und Erleichterung ist der ganzen Gruppe anzumerken. Nach einer interessanten Führung durch Saint Malo fahren wir mit dem Bus Richtung Mont Saint Michel. Unterwegs führt uns Elise über versteckte Nebenstraßen in ein Fischerdörfchen, wo es günstig frische Austern gibt. Nicht jedermanns Sache. Die meisten ziehen ein konventionelles Mittagessen vor. Danach folgt dann Mont Saint Michel, wo Elise – ganz in ihrem Element – mit Herzblut durch die Abtei führt und erklärt. Diesen imposanten Felsen muss man einfach gesehen haben! Ein echter Höhepunkt.

landungsbruecken
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insel_saint_malo

7. Tag
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Ab heute geht es wieder zurück nach Deutschland. Die ersten gut 500 km führen uns bis nach Troyes, wo wir unser letztes Hotel beziehen. Eine kleine Stadtführung am Abend rundet den Tag ab. Danach kann sich jeder noch auf eigene Faust bei sommerlichen Temperaturen davon überzeugen, was für eine vor Leben strotzende Stadt Troyes ist. 

8. Tag
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Der ist schnell erzählt. Rückfahrt nach Regensburg. Kein Stau, keine Probleme und jeder konnte nochmal das Erlebte reflektieren.

troyes_haeuser
reisegruppe_troyes
troyes_marktplatz

Fazit
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Eine 8-tägige Busreise über mehr als 3.000 km – kann das funktionieren? Aber selbstverständlich! Ein komfortabler Bus, bestens klimatisiert, ein entspannter und sicherer Fahrer, ein abwechslungsreiches Programm und lauter nette Gäste – da wird das zum Vergnügen. Trotzdem wird so eine Distanz bei uns wohl die Obergrenze für Busreisen mit fast täglichen Standortwechseln bleiben. In die Bretagne 2019 geht es mit dem Flieger ...