Bretagne, Frankreichs wilder Westen

… im wahrsten Sinne

Ein Reisebericht unserer Reisebegleiterin
Ursula Danner vom Oktober 2019

Die Bretagne ist wirklich wild, rau, ursprünglich. Das lag vielleicht auch am Wetter, denn wir hatten doch immer mal wieder Regen, Nebel, aber auch Sonne, was zu ganz tollen Stimmungen führte.

Unsere Reiseleiterin Catherine Grill stammt aus München, lebt aber seit vielen Jahren in der Bretagne und hat uns super durch ihre neue Wahlheimat begleitet und uns vieles erzählt. Auch, dass sich die Bayern und Bretonen sehr ähnlich sind was den Freiheitsdrang und die Religion betrifft.

Die Bretonen sind sehr religiös und haben ihre eigenen Heiligen, was wir sowohl in den Kathedralen von Nantes, Vannes, Quimper und Rennes als auch in der alten Dorfkirche von Pointe Croix aus dem 13. Jh oder in St Thégonec mit Kalvarienberg sehen konnten.

Da reibt man sich dann verwundert die Augen, wenn man nach Carnac kommt, wo über weite Flächen Hinkelsteine unter-schiedlicher Größe aufgereiht sind. Diese stammen aus dem Neolithikum und man kennt bis heute ihre Bedeutung nicht.

Die Städtchen und Dörfer sind voll mit alten Fachwerkhäusern, an denen man sich gar nicht sattsehen kann, oder schönen Granithäusern, wie zum Beispiel in Locronan, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, oder in Concarneau, dem Thunfischhafen mit seiner charmanten Altstadt innerhalb dicker Festungsmauern. Traumhaft schön auch das Städtchen Dinan oder St. Malo mit seiner Festungsmauer, auf der man die ganze Stadt umrunden kann.

Anders die Hauptstadt der Bretagne: Rennes – diese Stadt ist schon sehr „französisch“ ausgerichtet vom Baustil her. Die Stadt ist quirlig, sehr jung, speziell am Samstagvormittag, wenn Markt ist.

Dazu kommen dann die Highlights der Natur wie der Golf von Morbihan, ein Binnensee mit Zugang zum Meer. Man kann sich nicht vorstellen, welche Strömung hier bei Ebbe und Flut in der Nähe der Einmündung in den Atlantik entsteht. Anlässlich dieses Schauspiels kam dann doch tatsächlich auch die Sonne raus!

Auf der Halbinsel Crozon beeindruckt die Pointe Penhir mit Klippen von bis zu 70m. Dann die rosa Granitküste mit dem rötlichen Vulkangestein oder das Cap Fréhel, dessen rötliches Gestein aus Porphyr und Schiefer besteht.

Obwohl er ja nicht mehr zur Bretagne gehört, war der Mont St. Michel natürlich die Krönung dieser Reise. Über viele Stufen geht es nach oben, um dann mit atemberaubenden Ausblicken belohnt zu werden. Ein architektonisches Wunder, wie dieses Kloster auf die Spitze eines Berges gebaut wurde, gestützt von 4 Krypten über 3 Stockwerke.

Und dann noch die kulinarischen Köstlichkeiten: Galettes, herzhaft gefüllte Pfannkuchen aus Buchweizen, Kig Fa Hraz – die Spezialität aus dem Finistère, oder auch fangfrische Austern am Markt!

Die Bretagne ist definitiv eine Reise wert und es gäbe noch vieles zu Entdecken!