Spaniens Süden - maurisch, bunt, lebendig!
Von Wolfgang Ortkras
„Eine wunderbare Reise mit vielen neuen Eindrücken, einer tollen Reisegruppe und viel Spaß“, so das Fazit unseres Reisebegleiters Wolfgang Ortkras.
Sehen bzw. lesen Sie selbst:
1. Tag
Wir starteten mit einem bangen Blick auf die Wettervorhersage, die Schauer, Gewitter und Starkregen ankündigten, zumal es noch tags zuvor Überschwemmungen in Málaga gab. Jeder hatte deshalb vorsorglich noch Regenjacken u.ä. eingepackt, die wir allerdings während der ganzen Woche fast nicht brauchten; vielmehr hatten wir meist gutes Wetter mit Sonnenschein.
Am Flughafen Málaga empfing uns unsere örtliche Reiseleiterin Eva, die uns die ganze Woche als „wandelndes Lexikon“ begleitete und keine Frage offen ließ. Nach der Ankunft fuhren wir dann zu unserem ersten Hotel in Granada.
2. Tag
Am Vormittag besichtigten wir die Alhambra Moschee/Kathedrale („Die Rote“). Vor dem Hintergrund der schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada erwartete uns auf einem Hügel oberhalb der Stadt die einzig vollständig erhaltene maurische Palastanlage wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Wir konnten besichtigen, wo die Sultane ihren Harem hüteten und flanierten durch wunderschöne Gartenanlagen und Paläste, danach fuhren wir zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt, von wo man die Alhambra und die ganze Stadt aus der Entfernung bewundern konnte. Von dort ging es durch die engen und malerischen Gassen der Altstadt, wo wir erstmals die dortigen Tapas-Lokale besuchten und genossen.
3. Tag
Nach dem Frühstück ging es weiter nach Cordoba zum 2. Highlight unserer Reise, der Mesquita. Einer Moschee und gleichzeitig Kathedrale in einem Gebäude mit 854 Säulen (wir haben nicht nachgezählt) und den berühmten farbigen Doppelbögen. Auch dort vereinigten sich wieder die verschiedenen Religionen und Kulturen zu einem unvergleichlichen Ganzen. Nach einem Besuch der Altstadt und einer Tapas-Stärkung ging es dann weiter nach Sevilla, wo wir den Spanischen Platz besichtigen konnten, der uns alle allein schon durch sein Ausmaß (größer als der Petersplatz in Rom) beeindruckte und die Kameras und Handys im Abendlicht „heiß laufen“ ließ.
4. Tag
Morgens besichtigten wir den Königspalast (Alcazar), in dem heute noch die aktuelle spanische Königsfamilie übernachtet, wenn sie in Sevilla weilt. In Maurischem Stil errichtet, sahen wir die Räume in denen die Königin Isabella seinerzeit Columbus die Erlaubnis und die Schiffe für die Suche einer Seepassage nach Indien gewährte. Wo er dann schließlich gelandet ist, wissen wir heute.
Nach einem Gang durch die pittoreske Altstadt folgte die Besichtigung des 3. Highlights, der Kathedrale von Sevilla, der drittgrößten Kathedrale der Welt mit wahrlich gigantischen Ausmaßen. Wir sind auf den Glockenturm auf einer wendelförmigen Rampe hochgelaufen, die so groß ist, dass früher der Glöckner dort auf einem Pferd hochgeritten ist! Abends gab es vorzügliches (15-gängiges) Tapas Essen im Casa Carmen, dem wir dann noch ein paar Flaschen Wein- oder Rotwein hinzufügten.
5. Tag
Nach dem Frühstück ging es zum Tagesausflug zunächst zur Hafenstadt Cadiz, wo wir die Altstadt besichtigten und die Mittagspause nutzten, die örtlichen Fischspezialitäten zu kosten, bevor es weiter nach Jerez zu dem Besuch einer Sherry-Fabrik ging. Nicht umsonst heißen die Produzenten dort „Sherry-Barone“. In Anbetracht der Produktionsanlagen mit Tausenden von Sherry-Fässern in den Lagerhallen, einer umfangreichen Picasso-Sammlung und einer Edel-Pferdezucht hat uns das nicht weiter verwundert. Nach einer ausführlichen Besichtigung konnten wir die verschiedenen Sherry-Sorten verköstigen und jeder sich eine oder mehrere Kostproben für zuhause in Flaschenform mitnehmen, bevor es nach Sevilla zurückging.
6. Tag
Über die Zwischenstation in Arcos - mit grandiosem Ausblick - ging es nach Ronda, einem weiteren Höhepunkt der Reise. Auf der Fahrt dorthin durch die gebirgige Landschaft erzählte uns Eva, dass dort früher die Bandoleros beheimatet waren. Das waren Banditen und Wegelagerer, die die Reichen beraubten, aber den Großteil ihrer Beute - wie Robin Hood - an Arme weitergaben und daher beim einfachen Volk durchaus beliebt waren. Ronda selbst wurde schon von Hemingway als „wunderbarer Ort“ beschrieben. Er liegt auf einem Felsplateau oberhalb einer 100 m tief abfallenden Schlucht, die den Ort teilt und besitzt zudem die älteste Stierkampfarena Spaniens, die wir auch besichtigen konnten. Nach dem Stadtrundgang in Ronda ging es weiter an die Costa del Sol.
7. Tag
Den Tag nutzen wir bei herrlichem Sonnenschein am Pool oder Strand zum Chillen, Sonnenbaden, Strandspaziergang und „die Seele baumeln“ lassen nach dem Motto: „No church today“.
8. Tag
Am letzten Tag besuchten wir Malaga, den Geburtsort von Pablo Picasso, dessen Lebens- und Frauengeschichte(n) uns Eva sehr anschaulich erzählte. Nach einem Stadtrundgang durch die Altstadt ging es zur Markthalle, wo alles zu haben war, was man sich nur an Köstlichkeiten vorstellen kann. Nach einem letzten Imbiss flogen wir tiefenentspannt nach München zurück.